+++ WARTUNGSARBEITEN +++

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Unsere Vision

Wir sind die Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden, entstanden aus der Friedens- und Ökologiebewegung. Unser Ziel ist klar: eine Gesellschaft, in der Konflikte ohne Gewalt gelöst werden. Dafür setzen wir uns jeden Tag ein – und bauen Schritt für Schritt an einer Kultur der Gewaltfreiheit.

Wir stärken soziale Bewegungen, ermutigen Menschen zu gesellschaftlichem Engagement und begleiten sie auf ihrem Weg, gewaltfreies Handeln zu lernen und zu leben.

Unsere Arbeit gründet auf Konzepten konstruktiver Konfliktbearbeitung und auf den reichen Erfahrungen gewaltfreier Bewegungen weltweit. Daraus gestalten wir praxisnahe Bildungsangebote für Einzelne, Gruppen, Organisationen und Initiativen – und stoßen selbst politische Aktionen an oder unterstützen sie.

Getragen werden wir vom Verein Gewaltfrei Leben Lernen e.V.. Hier bringen sich Menschen ein, die unsere Arbeit mitgestalten und finanziell ermöglichen. In allen Gremien treffen wir Entscheidungen im Konsens – weil wir glauben, dass so echte Beteiligung entsteht.


Unsere Mitarbeitenden

Die Referent*innen

Elske Bechthold

Elske (sie/ihr) ist ausgebildete Moderatorin und Mediatorin.

Inhaltliche Schwerpunkte

Konsensorientierte Methoden und Moderation, Begleitung von Teams in selbstverwalteten Organisationen sowie von Gruppenprozessen, die das Ziel haben, Entscheidungen zu treffen, die alle mittragen können.

Thorsten Endlein

Thorsten (er/ihm) ist zertifizierter Mediator & Betzavta-Trainer, systemischer Coach (i.A.), politischer Bildner.

Inhaltliche Schwerpunkte

Prozessbegleitung von selbstorganisierten Gruppen & Gemeinschaften (alle Themen), Mediation, Workshops zu Methoden der wertschätzenden Kommunikation, Konfliktprävention und -klärung, Entscheidungen treffen im Konsens/ Konsent.

Sara Fromm

Sara (sie oder mensch) ist Trainerin und Moderatorin.

Inhaltliche Schwerpunkte

Gewaltfreie Aktion, Aktionstrainings, Konsensorientierte Methoden, Strategie- und Prozessbegleitung, Kampagnenplanung, Degrowth / Postwachstum, Klimagerechtigkeit und Feminismus.

Julia Goebel

Julia (sie/ihr) ist Supervisorin und Mediatorin.

Inhaltliche Schwerpunkte

Prozessbegleitung für Gruppen und Teams, konstruktive Konfliktbearbeitung, Ideenwerkstätten, Teamentwicklung, Globales Lernen.

Paula Kanzleiter

Paula (sie/ihr) ist Supervisorin und Mediatorin.

Inhaltliche Schwerpunkte

Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Entscheidungsfindung, gewaltfreie Kommunikation, Kampagnenmanagement & Moderation

Ursula Krieger

Ursula (sie/ihr) ist Beraterin für zivile Konflikttransformation.

Inhaltliche Schwerpunkte

Moderation, Kampagnenplanung und Kampagnenmoderation, Öffentlichkeitsarbeit, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bzw. Antidiskriminierung, Resilienz, Nahostkonflikt.

Positionierung

u.a. able-bodied, cis-weiblich und mehrheitlich nicht von Klassismus betroffen.

Anna Kusche

Anna (keine Pronomen, dey) ist Moderator*in, Mediator*in und bildet sich zu Themen rund um Nachhaltigen Aktivismus, politisches Trauma, Intersektionalität und gewaltfreierem Zusammenleben.

Inhaltliche Schwerpunkte

Moderation, Mediation, Konsens, Humor bei politischen Aktionen, Konstruktive Konfliktbearbeitung

Positionierung

Weiß, christlich sozialisiert, queer, nicht von Klassismus betroffen

Nils Urbanus

Nils (er/ihm) ist freier Mitarbeiter und seit 2025 Mitglied des Arbeitsauschusses.

Inhaltliche Schwerpunkte

Aktionsplanung, Öffentlichkeitsarbeit, Strategie- und Prozessbegleitung, Kampagnenplanung, Degrowth, Klimagerechtigkeit.

Positionierung

u.a. weiß, cis-männlich, able-bodied, nicht von Klassismus betroffen.

Renate Wanie

Renate (sie/ihr) ist freie Mitarbeiterin und ist als Delegierte der Werkstatt in verschiedenen friedensbewegten Gremien und Kampagnen engagiert.

Inhaltliche Schwerpunkte

Workshops in Zivilcourage / gewaltfreiem Eingreifen in Diskriminierungs- und Gewaltsituationen, Argumentationstrainings für Aktive in der Asylarbeit („Parolen Paroli bieten!“), Trainings in Gewaltfreier Aktion sowie Workshops zu Konsensentscheidungsfindung und gewaltfreier Konfliktbearbeitung.

Anni Weise

Anni (sie/ihr) ist ausgebildete Kommunikationstrainerin und Sprecherzieherin. Was Anni antreibt: Menschen, die etwas zu sagen haben dazu befähigen, dies zu tun!

Inhaltliche Schwerpunkte

Redebeiträge schreiben und vortragen, Selbstbewusstsein und die eigene Meinung vertreten in Plenumssituationen, feministisch argumentieren, Plena effektiv und strukturiert gestalten, Workshops in Kommunikation und Moderation

Positionierung

Weiß, cis-weiblich, queer, able-bodied, mehrheitlich von Klassismus betroffen

Tim Weber

Tim (er/ihm) ist Sozialpädagoge, Trainer und Berater nach dem A.T.C.C-Ansatz.

Inhaltliche Schwerpunkte

Beratung nach dem A.T.C.C-Ansatz zu den Themen Konfliktbearbeitung und transkulturelles Lernen, Konfliktbearbeitung im Bereich Gendergerechtigkeit, Umwelt/ Klima und selbstverwaltende Strukturen.

Ulrich Wohland

Ulrich (er/ihn) ist erfahrener Moderator, Coach, Campaigner und Kommunikationstrainer.

Inhaltliche Schwerpunkte

Campaigning und Kampagnen-Moderation, Organizing und Mobilisierung, Konstruktive Konfliktbearbeitung, Teambuilding, Workshops in Kommunikation und Moderation.

Die Hauptamtlichen

Fjell zu Jeddeloh

Fjell (keine/nicht-binäre Pronomen) ist Hauptamtliche*r im Büro der Werkstatt in Freiburg. Das betrifft Geschäftsführung, Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit.

Inhaltliche Schwerpunkte

Moderation, Mediation, Konsens, Humor bei politischen Aktionen, Konstruktive Konfliktbearbeitung

Positionierung

u.a. able-bodied, weiß, nicht-binär, queer und mehrheitlich nicht von Klassismus betroffen

David Räder

David (er/ihn) ist Hauptamtlicher im Büro der Werkstatt in Heidelberg. Dort kümmert er sich vor allem um die Koordination der End Cement Kampagne und das Back-Office von Campa Peace.

Inhaltliche Schwerpunkte

Moderation, Buchhaltung, Strategie-Entwicklung, Aktionsplanung, Kampagnen-Koordination.

Positionierung

u.a. weiß, cis-männlich, able-bopdied, nicht von Klassismus betroffen

Harald Müller

Harald (er/ihn) ist Fundraising Manager FA, Soziologe und Politikwissenschaftler.

Inhaltliche Schwerpunkte

Hauptamtlicher Fundraiser,
Organisationsentwicklung.


Der Vereinsvorstand

Die Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden wird vom Trägerverein Gewaltfrei Leben Lernen e.V. getragen. Der Name verdeutlicht den Anspruch, Gewaltfreiheit als politische Aktionsform und Gewaltfreiheit als Lebensstil in einem produktiven Spannungsverhältnis zu vereinen. Der Vorstand des Vereins bildet gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden den Arbeitsausschuss, das Lenkungsgremium der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion.

Dietrich Becker-Hinrichs

Dietrich (er/ihn) ist Gründungsmitglied der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion (1984) und engagiert sich seitdem ehrenamtlich im Trägerverein der Werkstatt. Seit 1988 ist er Vorsitzender des Trägervereins. Seine Schwerpunkte sind die Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit.

Hans-Jörg Hosch

Hans-Jörg (er/ihn) ist seit 2007 Kassenwart des Trägervereins. Er kümmert sich also um die Finanzen, von der Verbuchung der Zahlungseingänge mit Jahresabschlüssen über die Lastschrifteinzüge mit Datenverwaltung bis hin zur Erstellung der jährlichen (Spenden-) Zuwendungsbescheinigungen für unsere Mitglieder und Freund*innen in Baden und dem Rest von Europa.

Annette Dannenberg

Annette (sie/ihr) ist seit 2023 Mitglied im Arbeitsausschuss der Werkstatt.

Sara Fromm

Sara (sie oder mensch) ist Trainerin und Moderatorin.

Inhaltliche Schwerpunkte

Gewaltfreie Aktion, Aktionstrainings, Konsensorientierte Methoden, Strategie- und Prozessbegleitung, Kampagnenplanung, Degrowth / Postwachstum, Klimagerechtigkeit und Feminismus.

Renate Koch-Schöpflin

Renate (sie/ihr) ist seit 2021 Mitglied im Arbeitsausschuss. Sie verwaltet die Mitglieder und ihre Adressen.

Nils Urbanus

Nils (er/ihm) ist freier Mitarbeiter und seit 2025 Mitglied des Arbeitsauschusses.

Inhaltliche Schwerpunkte

Aktionsplanung, Öffentlichkeitsarbeit, Strategie- und Prozessbegleitung, Kampagnenplanung, Degrowth, Klimagerechtigkeit.

Positionierung

u.a. weiß, cis-männlich, able-bodied, nicht von Klassismus betroffen.

Ulrich Wohland

Ulrich (er/ihn) ist seit über 30 Jahren als Campaigner und Kampagnen-Moderator in der Friedensbewegung aktiv. Im Rahmen des von ihm gegründeten Berater*innenkreises “OrKa” (Organisierung & Kampagnen) begleitet er außerdem Gewerkschaften in verschiedenen Kampagnenformen.

Inhaltliche Schwerpunkte

Campaigning und Kampagnen-Moderation, Organizing und Mobilisierung, Konstruktive Konfliktbearbeitung, Teambuilding, Workshops in Kommunikation und Moderation.


Netzwerk

Die Werkstatt ist in Baden und deutschlandweit fest in der Friedensbewegung verankert. Wir arbeiten konzeptionell als Mitglied in verschiedenen Kooperationen und Dachorganisationen mit und unterstützen eine Reihe von friedenspolitischen Kampagnen mit unserer Arbeit.

Beteiligte Kampagnen

Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!
www.aufschrei-waffenhandel.de

Atomwaffenfrei.jetzt
www.atomwaffenfrei.de

Partner*innen

Deutsche Postcode Lotterie
www.postcode-lotterie.de/projekte/

Alfred Töpfer Stiftung
www.toepfer-stiftung.de/


Die Geschichte

In den 1970er-Jahren entwickelten sich mit den Bürgerinitiativen neuartige soziale Bewegungen. Die gewaltfreie Platzbesetzung gegen das geplante Atomkraftwerk im Wyhl gab im Jahr 1975 den Startschuss für den bundesweiten Widerstand gegen die Atomenergie. Seitdem gibt es eine bis heute reichende erfolgreiche Geschichte von gewaltfreien Aktionen und Kampagnen gegen den Bau und den Betrieb von Atomkraftwerken.

Mit dem Erstarken der Friedensbewegung in den frühen 1980er-Jahren entstand eine weitere soziale Bewegung, die ihren Widerstand und ihre Aktionen gewaltfrei praktizierte. In dieser historischen Situation wurde auch im Südwesten Deutschlands über die Notwendigkeit diskutiert, langfristig gewaltfreie Methoden und Strategien des Widerstands weiter zu entwickeln und zu vermitteln. Es entstand die Idee zur Gründung eines gewaltfreien Zentrums in Baden.

1984 wurde schließlich die „Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden” in Karlsruhe gegründet. Soziale Bewegungen sollten gestärkt, gewaltfreie Aktionen durch Trainings vorbereitet und die Arbeit von Gruppen und Initiativen erfolgsorientiert unterstützt werden. Dies geschah in Kooperation mit dem Ökumenischen Netz Baden, dem Arbeitskreis Soziale Verteidigung in der Ev. Landeskirche Baden sowie den Trainingskollektiven für Gewaltfreie Aktion aus Heidelberg und Karlsruhe.

Der Trägerverein erhielt den Namen „Gewaltfrei Leben Lernen e.V.”. Damit war und ist der Anspruch verbunden, neben der Gewaltfreiheit als politischer Aktionsform auch die Fragen des Lebensstils im Alltag in einem produktiven Spannungsverhältnis zu verbinden. Theorie und Praxis vom M. Gandhi und M.L. King, aber auch anarchistische und friedenskirchliche Strömungen bildeten Bezugspunkte zur politischen Praxis und zum Alltagshandeln.

Das hat die Werkstatt bisher erreicht:

Ausbildungen und Trainings, Themen und Zielgruppen

Im Lauf der Jahrzehnte entwickelte die Werkstatt eine Vielzahl von Seminaren, Trainings und schließlich auch Aus- und Fortbildungen. Neben der kontinuierlichen Begleitung der Ökologie-, Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung war die Werkstatt in wechselnder Intensität auch in der Frauen- und Männerbewegung, in der Anti-Rassismus-Bewegung (Trainings in Zivilcourage) und der Bewegung zur Kriegsdienst- und Totalverweigerung gegen alle Kriegsdienste aktiv.

Im Zentrum der meisten Aktivitäten steht bis zum heutigen Tag die Friedensbewegung. Mit dem Golfkrieg 1990, dem Jugoslawien- und Kosovokrieg und den zunehmenden fremdenfeindlichen Attacken in Deutschland in den 1990er Jahren rückte auch das Thema zivile und konstruktive Konfliktbearbeitung und Mediation (Vermittlung in Konflikten) auf die Agenda. Bei den Alltagsthemen standen Formen des Sexismus und militarisierter Männlichkeit, herrschaftsfreie Entscheidungsfindung (Konsens), gewaltfreie Kommunikation und konstruktive Formen der Zusammenarbeit in Gruppen im Mittelpunkt. Mit dem Thema Mediation und den vielfältigen Anwendungsbereichen im Alltag und in der Politik leistete die Werkstatt Pionierarbeit.

Bei all diesen Themen ging und geht es um die kreative Verbindung von gewaltfreiem Alltagshandeln und politischer Auseinandersetzung im öffentlichen Raum, wozu auch die Aktionsform „Boykott”, die die Werkstatt schon früh aufgegriffen hatte, gehört.

Seit Ende der 90er Jahre wurden zunehmend längerfristig angelegte Qualifikationen angeboten. Die erste werkstatteigene Ausbildung „Von der Barbarei der Gewalt zur Kultur der Gewaltfreiheit” [Anmerkung s. unten] umfasste Aspekte der Philosophie der Gewaltfreiheit sowie Theorie und Praxis der Gewaltfreien Aktion. In dieser Zeit entstanden auch erste Konzepte für Bewegungsarbeitende und zivile Konfliktlösungsfachkräfte. Mitarbeitende der Werkstatt waren an der Ausarbeitung des Curriculums der Ausbildung für Friedensfachkräfte, dem heutigen Zivilen Friedensdienst, beteiligt. Kurse für eine Grundqualifizierung in gewaltfreier Konfliktbearbeitung folgten im Auftrag der Ev. Landeskirche in Bayern und über mehrere Jahre in der Ev. Landeskirche in Württemberg.

Aktuell werden drei Grundausbildungen von der Werkstatt angeboten:
„Mediation”, „Moderation und Konsens” sowie die Kampagnenqualifikation „CampaPeace”.

Anmerkung: Barberei ist ein rassistischer Begriff. Er bedeutet auf altgriechisch und Sanskrit in etwa „fremde Völker“ oder „Leute die kein Griechisch sprechen“ und hat schon in der Antike dazu gedient, Menschen einer vermeintlich niedrigeren Kulturstufe zuzuordnen. Es wird auch kritisiert, dass mit dem Begriff immer nur Gewalt die von Nicht-weißen ausgeht, beschrieben wird, während Gewalt, die von Weißen im Kolonialismus, Holocaust etc. verübt wurde, nicht mit diesem Wort beschrieben wird.

Aktionstrainings, Aktionen und Kampagnen

Beteiligt war die Werkstatt u.a. an gewaltfreien Aktionen gegen den zweiten Golfkrieg, bei der Kriegssteuerverweigerung, an Aktionstrainings für den Anti-AKW-Widerstand von Gorleben über Gundremmingen bis Neckarwestheim, beim zivilen Ungehorsam in der Anti-Genmais-Bewegung, bei Trainings und Blockaden gegen Castor-Transporte, bei Protesten gegen die G8-Gipfel in Heiligendamm und Davos und bei Blockaden am Atomwaffenlager in Büchel.

Mit ihrem Kampagnen-Team stand die Werkstatt politischen Gruppen und Initiativen und auch Gewerkschaften immer wieder beratend bei der Entwicklung von gewaltfreien Kampagnen zur Seite. Kampagnen, an denen sich die Werkstatt beteiligte, waren zum Beispiel die Landminen-Kampagne “Daimler Minen Stoppen!”, mit der der Großkonzern Daimler zum Ausstieg aus der Minenproduktion bewegt wurde, ein Siemensboykott wegen der Beteiligung am Bau von AKWs sowie die Forderung von sozialen Mindeststandards bei der Drogeriekette Schlecker.

Heute engagiert sich die Werkstatt in den Kampagnen “Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!”, “Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden”, “Atomwaffenfrei.jetzt”, und “Macht Frieden. Zivile Lösungen für Syrien”.

Netzwerke und Kampagnen

Seit ihrer Mitarbeit bei der Gründung des Bundes für Soziale Verteidigung ist die Werkstatt dieser pazifistischen Friedensorganisation bis heute verbunden und dort immer wieder aktiv. Darüber hinaus arbeitet sie seit vielen Jahren in der bundesweiten “Kooperation für den Frieden” und in der AGDF, der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, mit. Beim “Zentrum Frieden” während des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2015 in Stuttgart war die Werkstatt mit im Koordinationsteam tätig.

Als eine beständige Unterstützerin der Werkstatt erwies sich die Ev. Landeskirche in Baden. Im Forum Friedensethik engagierte Werkstattmitglieder haben zu pazifistischen Positionierungen innerhalb der Ev. Landeskirche in Baden beigetragen und sie wirken im friedensethischen Konsultationsprozess mit.

Wichtige Publikationen

In ihren ersten Jahren hat die Werkstatt durch „Arbeits- und Aktionshefte” zu den Themen Konsens, Sexismus in politischen Gruppen und Boykott wichtige und praktische Impulse gegeben. Das 1993 erstmalig veröffentliche Buch „Mediation – Vermittlung in Konflikten” von Christoph Besemer wurde auf Anhieb zum anerkannten Grundlagenwerk für Mediation. 2009 wurde es in überarbeiteter und ergänzter Form unter dem Titel “Mediation. Die Kunst der Vermittlung in Konflikten” neu aufgelegt. Noch heute zählt es zu den wichtigsten Veröffentlichungen zum Thema Konfliktbearbeitung durch Mediation.

Zwei weitere einzigartige Bücher hat die Werkstatt herausgegeben:
2004 erschien “Konsens – Handbuch zur gewaltfreien Entscheidungsfindung”, verfasst von Bernd Sahler et al., mit grundlegenden Artikeln und praktischen Anleitungen zur Konsensfindung in Gruppen. 2007 veröffentlichte die Werkstatt den Sammelband “Gewaltfrei gegen Hitler? – Gewaltloser Widerstand gegen den Nationalsozialismus und seine Bedeutung für heute”, nach einer Idee von Christoph Besemer, mit Beiträgen von verschiedenen AutorInnen in- und außerhalb der Werkstatt.

Schon 1999 hat Christoph Besemer erstmals das Pat-Patfoort-Modell zur Entwurzelung der Gewalt unter dem Titel „Konflikte verstehen und lösen lernen” im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht. 2008 hat die Werkstatt in Zusammenarbeit mit dem Versöhnungsbund das von Pat Patfoort selbst verfasste Werk „Sich verteidigen ohne anzugreifen. Die Macht der Gewaltfreiheit” in deutscher Sprache veröffentlicht.

2013 erschien das „Kursbuch für gewaltfreie und konstruktive Konfliktbearbeitung”, eine praktische Arbeitshilfe für Fortbildungen, herausgegeben und verfasst von Renate Wanie und Ulrich Schmitthenner. Und schließlich veröffentlichte Christoph Besemer et al. 2014 das Handbuch „Politische Mediation”, vorrangig für zivilgesellschaftliche Gruppen.