Rückblick

Organizing

– Aktive aktivieren, neue Mitglieder*innen gewinnen

Am Mittwoch, 13. April 2022 fand ein weiterer Workshop innerhalb der Online-Seminarreihe „Bewegungen bewegen“ statt.

Das Thema „Organizing – Aktive aktivieren, neue Mitglieder*innen gewinnen“ regte gemeinsam mit dem Referenten Uli Wohland (Vorstandsmitglied und freier Mitarbeiter der Werkstatt) und den Teilnehmenden zu interessanten Diskussionen an.

Wesentliche positive politische Veränderungen konnten oftmals durch Bewegungen und Netzwerke durchgesetzt werden. In seinem Vortrag erläuterte Uli Wohland dies insbesondere anhand der Arbeit von Ella Josephine Baker. Innerhalb der Civil-Rights Bewegung in Amerika konnte Baker gemeinsam mit Martin Luther King essenzielle Veränderungen durch das Organisieren „von unten“ (bottom up) vorantreiben.

Große Demonstrationen, die z.B. in den letzten Jahren von der Fridays For Future Bewegung stattfanden, zeigen besonders gut wie innerhalb kürzester Zeit Menschen mobilisiert werden können. Organizing greift hierbei einen Schritt weiter und versucht Wege zu finden, direkt betroffene Personen handlungsfähig zu machen, um schlussendlich Druck auf die Politik auszuüben. Aktionsformen können von Gemeinwesenarbeit innerhalb der einzelnen Viertel bis hin zu kleinen oder großen Protesten, bundesweit oder transnational, sein.

Die Instrumente variieren stark, das Ziel ist jedoch immer dasselbe:

Sichtbarmachen, Druck aufbauen und Entscheidungen beeinflussen.

Organizing soll zudem auch innerhalb einzelner Bewegungen den „Movement Cycle“ durchbrechen, indem es während des Herausbildens des Gruppenprozessen und ersten Aktionsplanungen, von einer klassische „Honey Moon Phase“  zu einer Desillusion kommt, welches das Gefühl bestärkt nicht selbstwirksam handlungsfähig zu sein und Veränderungen immer schwerer werden.

Uli Wohland gibt hierbei einen wichtigen Anstoß, indem er dazu appelliert, dass sich Bewegungen und Netzwerke untereinander gegenseitig mobilisieren und gemeinsam mit Hilfe von Organizing stärkeren Druck auf Entscheidungsträger*innen ausüben können.